Ein Logo auf dem dreimal startup steht

Bild: Aquir – Fotolia.com // © Lea-Maria Zimmermann

Hatten Sie auch schon mal eine ganz neue kreative aber auch praktische Idee, die Ihnen selbst das Leben einfacher machen würde? Sie haben aber daran gezweifelt, ob es wirklich funktionieren könnte?

Dass es nicht immer die klassischen Verkaufs- und Marketingstrategien sein müssen, zeigt das Start-Up Unternehmen Bauduu aus Castrop-Rauxel.

Entgegen der Norm hat sich das Team von Bauduu für ein Konzept entschieden, bei dem es nicht darum geht, möglichst viele ihrer Produkte zu verkaufen, sondern diese zu verleihen. Dieses Geschäftskonzept ist unter dem Namen “Share Economy“ bzw. “Sharing Economy“ bekannt.

Im Mittelpunkt der Share Economy steht der „Colloborative Consumption“, zu Deutsch: der Gemeinschaftskonsum oder KoKonsum. Entscheidet man sich für das Konzept der Share Economy, so ist es wichtig, den Fokus auf das Teilen und Leihen von Ressourcen zu legen, wobei die Nutzung zeitlich begrenzt wird.

Wie genau das in der Praxis aussehen kann, hat uns Lea-Maria Zimmermann, Gründerin und Controllerin der Bauduu GmbH, genauer erklärt.

Frau Zimmermann, erläutern Sie doch einmal kurz das Konzept Ihres Unternehmens und wie Sie auf die Idee kamen, ein Start-up in diesem Bereich zu gründen?

Ein Kind, das vor einem Haufen Spielsteine sitzt.

Foto: Lea-Maria Zimmermann

Lea-Maria Zimmermann: “Wir verleihen Lego im Abo-Modell. Bei uns kann man zu einem monatlichen Beitrag Lego-Sets ausleihen. Zusätzlich kaufen und verkaufen wir Lego-Sets. Auf die Idee kamen wir durch unseren Sohn Tizian.

Er hat sehr viel Lego und da uns der Kauf auf Dauer zu teuer wurde, dachten wir, wir könnten es vielleicht auch leihen. Leider gab es jedoch noch keinen Verleih, daher haben wir uns dazu entschlossen, diesen zu gründen.”

Wie viel Zeit hat die Planung und Vorbereitung zur Gründung in Anspruch genommen?

Lea-Maria Zimmermann: “Die Planung und Umsetzung hat vielleicht 3 Monate gedauert. Patrick Zimmermann hat die Web-Site programmiert und wir sind online gegangen. Es war spannend zu sehen, wie unsere Geschäftsidee auf dem Markt angekommen ist.”

Hatten Sie bereits Kenntnisse in den Bereichen Marketing und Unternehmensgründung?

Lea-Maria Zimmermann: “Wir haben bereits eine Firma, die sich ausschließlich mit Internet-Marketing beschäftigt. Daher konnten wir unser Projekt auch schnell umsetzten.”

Hatten Sie trotzdem Zweifel oder Bedenken vor der Gründung?

Lea-Maria Zimmermann: “Zweifel und Bedenken gibt es bei einer Gründung immer. Daher haben wir das Projekt „Bauduu“ auch erst im Kleinen ausprobiert, bevor wir uns eine Finanzierung gesucht haben.”

Gehen wir noch einmal zurück zum Anfang: Wie sahen die ersten Schritte in die Unternehmensgründung aus? Zum Beispiel die Namensfindung, die Gewerbeanmeldung etc.

Lea-Maria Zimmermann: “Der Prozess bei Gewerbeanmeldung, Finanzamt etc. ist immer gleich. Die Namensgebung und das Profil der Unternehmung sind da schon schwieriger. Möglichst kreativ aber leicht zu merken, das ist immer gut. Dieser Prozess ist bei Gründung meiner Meinung nach der aufwendigste.”

Sie haben schon erwähnt, dass Sie das Projekt im Kleinen ausprobiert haben, bevor die Finanzierung konkreter wurde. Für welche Finanzierungsmöglichkeit haben Sie sich letztendlich entschieden?

Patrick und Lea Zimmermann

Foto: Lea-Maria Zimmermann

Lea-Maria Zimmermann: “Wir haben klassisch mittels eines Bankkredites finanziert, sowie mit einer Mikromezzaninfinanzierung durch die NRW Bank. Für uns war das die beste Möglichkeit. Wir besitzen innerhalb der Familie weiterhin 100 % der Anteile.”

Mit Blick in die Zukunft, wie wird sich die Share Economy Ihrer Meinung nach entwickeln?

Lea-Maria Zimmermann: “Share Economy ist mit Sicherheit eine Alternative zum Kauf. Diese Sparte wird noch beliebter werden. Jedoch wird sie den klassischen Erwerb nicht komplett ersetzen. Es gibt Teile, die sind zum Tauschen geeignet und andere nicht.”

Welche Tipps würden Sie abschließend an zukünftige Gründer weitergeben?

Lea-Maria Zimmermann: “Wichtig ist, dass man immer offen bleibt für alternative Lösungen und sich Tipps von erfahrenen Unternehmern holt. Daher ist Netzwerken sehr wichtig.”

Vielen Dank für das nette Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Ein Unternehmen aufzubauen, dass sich fast ausschließlich auf das Konzept der Share Economy stützt, ist ein sehr mutiger Schritt. Allerding beweist das Start-up Bauduu aus Castrop-Rauxel auch, dass es sich lohnt, solche Projekte beherzt in Angriff zu nehmen.

Hatten auch Sie schon eine zündende Idee und haben daraus ein funktionierendes Unternehmen aufgezogen? Dann melden Sie sich bei uns und werden unser nächstes “Start-up des Monats”!