10. Februar 2015 – es herrscht gute Stimmung in der rewirpowerLOUNGE des VfL Bochum. Kurz nach der Veröffentlichung von Bochums neuer Dachmarke, haben der Marketingclub Bochum
und der VfL zur Präsentation der Entwicklung, Konzeption und den damit verbundenen Perspektiven für Bochum geladen.

Skyline Bochum mit neuem Logo von Bochum.

Foto: Bochum Marketing GmbH

Der Geschäftsführer von Bochum Marketing Mario Schiefelbein beschreibt den zweijährigen Entwicklungsprozess der neuen Dachmarke als „transparent und fair“. Ein Anspruch war es, Politik und Wirtschaft eng miteinander zu verzahnen.  Daher waren Vertreter beider Gruppen in die Entscheidungsfindung eingebunden u.a. auch in der Jury.

Auf die Ausschreibung der Stadt trafen 227 Bewerbungen aus ganz Deutschland sowie aus dem Ausland ein.

Die Jury – Geballte Fachkompetenz

Eine neunköpfige Jury wählte in einem ersten Prozess fünf Konzepte aus.

Final machte die „Gruppe BOCHUM“ das Rennen. Gewählt wurde vom Gremium, bestehend aus Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Hugo Fiege (Aufsichtsrat-Chef Bochum Marketing), Mario Schiefelbein (Geschäftsführer Bochum Marketing), Prof. Dr. Wieseke von der RUB, Ralf Meyer (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bochum), Julia Rottmann, (Creative Director bei Leo Burnett-Laeufer), Robert Thurow (Geschäftsführer tcc-Group Consulting), Frank Heinze (Beratungsunternehmen Heinze+Partner) sowie Stephan Nöthen (Leiter Strategie & Markenmanagement – Hamburg Marketing GmbH).

Es wurde diskutiert, ob dieser Entwicklungsprozess eine Blaupause für andere Kommunen sein könne, die eine neue Außendarstellung planen. Ich sage ganz eindeutig „ja“, denn die Konzeption und auch die erste Umsetzung ist meiner Meinung nach außerordentlich stringent:

Es handelt sich nicht nur um die Entwicklung eines Logos sondern vielmehr um die Entwicklung einer kompletten Markenfamilie. Es umfasst nicht nur die eigentliche Marke der Stadt Bochum, sondern auch ein Logo pro Stadttochter.

Mario Schiefelbein beschreibt die Markenentwicklung als „offenen Prozess hinter geschlossenen Türen“. Die Presse habe bis zum Termin der Veröffentlichung keine Details der Marke herausbekommen.

Die Gruppe Bochum: 9 Agenturen – Alles Bochumer

9 Leute von 9 Agenturen stehen nebeneinander

Gruppe Bochum von links nach rechts: Martin Steffen (Martin Steffen Fotografie), Michael Steinert (Designstudio Steinert), Carsten Köchel (COMKOM GmbH), Alexandra Steinert (Designstudio Steinert), René Wynands (Oktober Kommunikationsdesign GmbH), Silke Löhmann (Oktober Kommunikationsdesign GmbH), Thorsten Strozik (Gregor&Strozik Visual Identity GmbH), Mirco Kurth (Büro_Komplex), Katja Leistenschneider (anders & agenten), Heri Reipöler (Radar Musik und Unterhaltungs GmbH), Bettina Brakelmann (Text-Projekte)

Ein ungewöhnliches Projekt: Neun führende Bochumer Agenturen, Texter, Designer und Fotografen haben sich zusammengeschlossen. Im Vordergrund steht kein Konkurrenzgedanke, sondern die Sache. Hier zählt tatsächlich nur, das Beste für die Heimatstadt Bochum zu schaffen.

Die Kreativen

Die kreativen Aspekte erläuterten Alexandra und Michael Steinert sowie Mirco Kurth.

Ausgehend von einer eher unrunden Logolandschaft der unterschiedlichsten städtischen Töchter und der Stadt selbst, war es das erklärte Ziel ein einheitliches Bild zu schaffen und eine Dachmarke zu gestalten. Als Grundlage fungiert das Stadtwappen.

Das Logo der Stadt Bochum.

Logo: Bochum Marketing GmbH

 

Das enthaltene Buch diente als Grundlage für die Bildmarke. Allerdings präsentiert es sich aufgeschlagen, um zu signalisieren, dass ein neues Kapitel eingeleitet wird. Das neue Kapitel beschreibt den Wandel der Stadt Bochum. Das Buch an sich assoziiert man gemeinhin mit Wissen. Der Markenkern und die damit verbundenen Stärken der Stadt „Wissen, Wandel, Wir-Gefühl“ werden auf diese Weise wiedergespiegelt. Die Markenarchitektur umfasst die Dachmarke der Stadt und die daraus abgeleiteten Logos der Stadttöchter.

Die Kampagnen

Die Gruppe Bochum hat über das eigentliche Briefing hinaus zwei Kampagnen entwickelt. Eine nach innen gerichtete Kampagne für die Bürger der Stadt.

Herbert Grönemeyers Lied „Bochum“ diente hier als Grundlage.

Du Blume auf Deiner Königsallee

Frau mit Sonnenblumen in der Hand und der Überschrift: Du Blume auf deiner Königsallee

Motiv: Bochum Marketing GmbH

 

Ehrliche Haut laut in der Nacht

Zwei Jungs im Vordergrund machen Party und der Überschrift: Ehrliche Haut laut in der Nacht

Motiv: Bochum Marketing GmbH

Dein Herz zählt ohne Schminke

Frau guckt in die Kamera und wirft eine Frisbee mit der Überschrift: Das Herz zählt ohne Schminke

Motiv: Bochum Marketing GmbH

Die zweite Kampagne ist eher ein Blick in die Zukunft und ist nach außen gerichtet. Bochum soll nicht als graue Bergbaustadt wahrgenommen werden, sondern gemäß der vier Kernkompetenzen:

  1. „Talentschmiede im Ruhrgebiet“
  2. „Shootingstar der Wissensarbeit“
  3. „Hotspot der Live-Kultur“
  4. „Großstadt mit Lebensgefühl“

Der Slogan

Der Slogan ist keinesfalls ein Claim. „Bochum. Von hier aus.“ ist eher als Zusatz der Kampagnenmotive zu sehen.

Die freie Marke

Ein weiteres Element ist die freie Marke, die in verschiedensten Farben als Fan- bzw. Bekennerlogo von jedem genutzt werden kann, z.B. von Unternehmen auf der Homepage, aber auch von Privatpersonen in sozialen Netzwerken.

Bochum-Logo

“Freie Marke Bochum”: Die neuen Grafiken lassen sich unter bestimmten Bedingungen von jedermann nutzen. Logos: Bochum Marketing GmbH.

Download und Nutzungsbedingungen >>

Denn letztendlich sind es die Bochumer, die das neue Kapitel Stadtgeschichte schreiben werden.

Der Imagefilm

Ein Imagefilm rundet das Markenkonzept ab.

 

Der Ausblick

Eine vielmals gehörte Reaktion zu Beginn der Entwicklungsphase war „Hätte man von Bochum gar nicht gedacht!“. Ein Zeichen von tradierten Bildern in den Köpfen der Nicht-Bochumer und natürlich auch von Vorurteilen.

Ziel wird es nun zunächst sein, die Wahrnehmung in den Köpfen der Nicht-Bochumer positiv zu beeinflussen, digital aktiv zu werden und die Marke stringent einzuführen.

Ich persönlich freue mich nun sehr darauf, zu beobachten, wie der Marke Kultur und Leben eingehaucht wird!