Der Begriff Augmented Reality war lange Zeit nur in Fachkreisen bekannt. Spätestens seit dem Hype um Pokémon Go im Jahr 2016 haben viele Nutzer zumindest mal eine Augmented Reality App getestet – auch wenn das nicht jedem bewusst ist.

Es war einmal eine Brille, die sollte seinem Träger viele nützliche Informationen anzeigen, während dieser die Brille trägt. In Echtzeit. Ohne dabei das Sichtfeld einzuschränken. Google Glass hat sich damals nicht richtig durchsetzen können. Vielleicht war die Idee einfach ihrer Zeit voraus. Doch mittlerweile hat sich die dahinterstehende Technologie der Augmented Reality (AR) weiterentwickelt und findet besonders über unsere Smartphones und Tablets den Weg in unseren Alltag.

Was bedeutet Augmented Reality?

Unter AR versteht man die computergestützte erweiterte Realität. Das geschieht hauptsächlich visuell. Beim Spiel Pokémon Go tauchten in unserer reellen Umwelt auf einmal animierte Pokémons auf, die wir auch fangen konnten. Wenn auch nur auf dem Bildschirm unseres Smartphones. Auch Kleidung können wir dadurch am eigenen Körper testen, ohne auch nur eine Umkleidekabine zu betreten. Zuletzt brachte Apple mit seinem Update auf das Betriebssystem iOS 12 die AR-App “Maßband” auf viele mobile Geräte. Damit können Nutzer jetzt Gegenstände ganz einfach ausmessen lassen.

Die AR-Brille hat sich dagegen in der Industrie weiterentwickeln können. Diese ist zwar immer noch recht kostenintensiv, kann in den Bereichen Produktion und Logistik aber einige Abläufe vereinfachen und beschleunigen. Wenn Sie mehr erfahren möchten, was Augmented Reality kann, gibt es hier ein informatives Video.

Augmented Reality Apps

Neben der neuen App von Apple gibt es noch ein paar weitere Beispiele, wie AR auch in Ihrem Alltag angekommen ist. Die Zeitungstitel der FUNKE Mediengruppe sind seit Kurzem mit Bilder bestückt, die auf dem Smartphone zu Videos werden. Wie das funktioniert? Mit der App „Paper.plus“. Diese kann kostenfrei auf das Smartphone oder das Tablet heruntergeladen werden.

In der Sonderbeilage „Lust aufs Wochenende“ gibt es Bilder, die mit einem roten Symbol gekennzeichnet sind. Öffnet man nun auf dem Handy oder Tablet die Augmented Reality App, verwandelt sich das Artikelbild zu einem Video und liefert dem Leser zusätzliche Informationen. Hier wird also die echte Realität mit der erweiterten Realität gemischt. Daher spricht man in diesem Zusammenhang auch oft von Mixed Reality.

Die Augmented Reality App "Paper.plus" verwandelt Bilder in Videos. Foto: Marketing im Pott

Die Augmented Reality App “Paper.plus” verwandelt Bilder in Videos. Foto: Marketing im Pott

Ich finde diese Funktion besonders praktisch, wenn ich mich für einen neuen Kinofilm interessiere. Nachdem ich erst die Kritik zum Film in der Zeitung gelesen habe, kann ich über die App auch gleich den Trailer anschauen.

Die App wurde übrigens nicht nur für die regionalen Titel aus dem Ruhrgebiet entworfen, sondern kann auch bei anderen Printmedien zum Einsatz kommen.

Nutzen für Kunden und Unternehmen

Ein weiteres bekanntes Beispiel ist die App „IKEA Place“. Mit dieser AR-App können die Nutzer Möbel aus dem Katalog auswählen und virtuell in ihrem Wohnzimmer platzieren. So kann getestet werden, wie das Möbelstück in der eigenen Wohnung aussehen würde. So werden Fehleinkäufe vermieden. Dies ist für die Nutzer ein toller Mehrwert, der auch noch jede Menge Spaß macht.

IKEA selbst hat am Ende nicht nur ein paar Pluspunkte in Sachen Image auf der Haben-Seite, sondern kann so auch die Kundenzufriedenheit verbessern.

Fazit

Die Nutzung von Augmented Reality Apps eröffnet uns wieder ganz neue Möglichkeiten. Ich denke, dass dieser Bereich sich grade im Handel und der Informationsbranche immer weiterentwickeln wird und wir zukünftig mit vielen weiteren AR-Apps rechnen können.

Im Gegensatz zum QR-Code, dessen Nutzung sich nie richtig durchgesetzt hat, können durch die Mixed Reality auch verschiedene Medien miteinander kombiniert werden. Bei all der Euphorie über die neue Technologie sollte aber eins nie vergessen werden: Der Mehrwert für den Nutzer! Bietet die App keine Lösung für ein echtes Problem, wird sie auch nicht lange auf den Smartphones und Tablets installiert bleiben.