Zwei Hände die eine Regieklappe halten.

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„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!“ So abgedroschen dieses Sprichwort auch klingen mag, es steckt viel Wahres dahinter.

Denn ein Bild sorgt im Vergleich zu reinem Text dafür, dass Emotionen leichter geweckt und Informationen besser verarbeitet werden. Und überlegen Sie erst einmal, wie viel dann eine Aneinanderreihung von Bildern sagen kann – zum Beispiel in Form eines Videos.

Diese Form von Bewegtbildern erfreut sich seit einigen Jahren als Instrument für Marketingzwecke immer größerer Beliebtheit. Video Marketing wird etwa genutzt, um das Image zu stärken oder um den Kunden komplexe Produkte und Dienstleistungen näherzubringen

Video Marketing kreativ einsetzen: Interview mit prismat

Ein Unternehmen, das sich gerade diese Stärke von Videos zu eigen macht, ist die prismat GmbH. Neben Videos, die die erklärungsbedürftigen Produkte des SAP EWM Spezialisten für Logistik besser erläutern, hat sich das Dortmunder Unternehmen 2014 auch dafür entschieden, einen Recruiting-Film zu drehen. Dabei hat prismat mit der Videoagentur überRot zusammen gearbeitet.

Fin Geldmacher und Larissa vom Lehn

Fin Geldmacher und Larissa vom Lehn

Im Interview berichtet uns Geschäftsführer und Marketingleiter Fin Geldmacher, in welchen Bereichen er noch auf

das Videoformat setzt, was für Besonderheiten es bei der Umsetzung eines Videoprojektes zu beachten gibt und welche Vorteile er damit erzielen konnte. Das Foto zeigt Herrn Geldmacher gemeinsam mit der Marketingreferentin Larissa vom Lehn.

Herr Geldmacher, aus welchen Gründen setzen Sie verstärkt auf den Einsatz von Videos? In welchen Bereichen setzen Sie Bewegtbilder ein?

Fin Geldmacher: „Als Software- und Beratungshaus für Logistiklösungen mit SAP Extended Warehouse Management (EWM) ist prismat ausschließlich im B2B-Bereich tätig. Da prismat erklärungsbedürftige Produkte (Software) vertreibt, sind Videos ein ideales Format, um komplexe Prozesse zu veranschaulichen und zu vereinfachen.

prismat veröffentlicht in regelmäßigen Abständen validierte Kundenprojekte. Ein Video ist dabei das perfekte Medium, um die Projekte auf eine spannende Art und Weise vorzustellen und einen Einblick in unser Kerngeschäft zu geben.

Neben unseren Referenzfilmen, die erfolgreich umgesetzte Projekte zeigen, nutzen wir Videos vor allem auch für den Karrierebereich. Ein kurzer Film eignet sich aus unserer Sicht am besten dafür, den „prismat Spirit“ rüberzubringen.

Wir nutzen das Videoformat aber nicht ausschließlich aus Marketinggesichtspunkten. Bei allen prismat Teamevents (eines pro Quartal) begleitet uns seit Anfang 2015 ein Kamerateam. Auf unserer jährlichen Weihnachtsfeier wird dann allen Mitarbeitern ein Zusammenschnitt der Aufnahmen präsentiert.“

Welche Beweggründe gab es für Sie, einen Recruiting-Film umzusetzen?

Fin Geldmacher: „Im Zuge unserer Expansion sind wir auf der Suche nach qualifiziertem und motiviertem Personal. Mit dem Recruiting-Film möchten wir Interessenten unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichem beruflichen Werdegang das Leben bei prismat auf humorvolle Art und Weise und mit einer guten Portion Selbstironie näherbringen. Hierbei ist es uns besonders wichtig, den einzigartigen prismat Teamspirit zu zeigen, welcher seinesgleichen sucht.“

Wie haben Sie die richtige Agentur dafür gefunden? Welche Eigenschaften muss eine Agentur Ihrer Meinung nach aufweisen, um für eine Zusammenarbeit infrage zu kommen?

Fin Geldmacher: „Im ersten Schritt haben wir im Internet recherchiert und eine Vorauswahl von fünf verschiedenen Agenturen in der Region vorgenommen. Mit diesen Anbietern haben wir einen Ideenwettbewerb für unseren Recruiting-Film durchgeführt. überRot hat uns mit ihrem Konzept mit Abstand überzeugt.

Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Ideen auch in unserem Sinne umgesetzt werden und wir dennoch immer neue Anregungen gezeigt bekommen. Weiterhin ist uns wichtig, dass sich die Agentur auf unsere Bedürfnisse einstellt, sodass wir beispielsweise bei den Aufnahmen für unsere Teamevents auf längere Briefings verzichten können. Bei überRot wurden diese Ansprüche erfüllt.“

Wie viel Planungszeit wurde für die Erstellung des Recruiting-Films insgesamt in Anspruch genommen?

Fin Geldmacher: „Das Kick-off Meeting für den prismat Recruiting-Film fand im August 2014 statt. Gedreht wurde in Dortmund und auf Mallorca. Der Schnitt für das Making-of wurde im September 2014 realisiert und am 28.11.2014 auf der prismat Weihnachtsfeier präsentiert.

Den finalen Zusammenschnitt inklusive begleitender Kampagne haben wir im Februar 2015 gemeinsam mit überRot gelauncht. Wir haben also an dem Projekt „prismat Recruiting-Film“ rund sieben Monate gearbeitet.“

Was hat Sie das Ganze gekostet?

Fin Geldmacher: „Viel Lachen, wenig Stress und eine Stange Geld. Nein, im Ernst: Natürlich muss man sich bewusst sein, dass man für ein professionelles Filmprojekt auch ein gewisses Budget benötigt. Wie so häufig hängt der Preis eines Filmprojekts von vielen Faktoren ab: Konzept, Storyboard, Anzahl der Drehtage, Anzahl der Schnitttage, Drehorte, Länge des Videos etc. Durch unsere Vorgehensweise konnten wir das Projekt zu einem vernünftigen Preis umsetzen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Video wurde nur innerhalb von drei Monaten über 10.000 Mal angeschaut.“

Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die Sie zum Thema Bewegtbilder gemacht haben?

Fin Geldmacher: „Man sollte sich immer genug Zeit für die eigene Planung einräumen, sodass man eine gute Vorstellung davon hat, wie das Endergebnis aussehen soll. Im Anschluss empfiehlt sich dann ein persönliches Meeting mit der Agentur, um eigene Ideen und die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Insbesondere Änderungswünsche sollte man lieber persönlich und vor Ort als am Telefon oder per E-Mail besprechen. So spart man sich unnötig verlängerte Änderungsschleifen und beugt Missverständnissen vor.“

Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen?

Fin Geldmacher: „Wir haben drei völlig unterschiedliche Zielgruppen, die wir erreichen möchten. Zum einen möchten wir potentielle Kunden mit unseren Referenzfilmen von unserer Leistung überzeugen und unsere aktuellen Kunden über spannende Themen informieren. Durch unser gutes Verhältnis zu unseren langjährigen Kunden haben wir die Möglichkeit, in dem jeweiligen Lager zu filmen.

Unsere zweite wichtige Zielgruppe sind potentielle Mitarbeiter. Wir möchten uns daher als Mittelständler gezielt über unsere Recruiting-Videos differenzieren, um so beim „War of Talents“ weit vorne mitzuspielen.

Nicht weniger wichtig sind selbstverständlich unsere aktuellen Mitarbeiter, die wir aktiv an uns binden möchten. In unserem quartalsweise erscheinenden Newsletter zeigen wir daher bereits erste Schnappschüsse von unseren Teameventaufnahmen. So steigt natürlich die Vorfreude auf die finalen Teameventaufnahmen, die am Ende des Jahres gezeigt werden.“

Haben Sie durch Bewegtbilder Ihre Zielgruppe besser erreichen können?

Fin Geldmacher: „Auf jeden Fall! Besonders im Recruiting-Bereich konnten wir einige Bewerber durch unser Video auf uns aufmerksam machen. Viele Bewerber hat der Recruiting-Film zur Bewerbung motiviert. Unsere Referenzfilme stoßen auch bei unseren Kunden auf positiven Zuspruch.

Alle Videos laden wir neben unserer Homepage auch auf verschiedenen Social Media Kanälen hoch. Bei YouTube erhalten wir eine besonders positive Resonanz.“

Würden Sie ein weiteres Mal nach dieser Methode agieren oder auf eine andere umsteigen?

Fin Geldmacher: „Ja, wir von prismat haben uns ein gutes internes Projektmanagement erarbeitet, auf das wir auch 2016 zurückgreifen werden.“

Herr Geldmacher, was würden Sie beim nächsten Video-Projekt anders machen?

Fin Geldmacher: „Bisher haben wir mit unserer Agentur zwei Referenzfilme umgesetzt. prismat wird 2016 einige Referenzprojekte verfilmen, zum Teil auch im Ausland. Um bei den weiter entfernten Kunden einen reibungslosen Ablauf beim Drehtag zu gewährleisten, werden wir zukünftig beim Location Scouting alle wichtigen Bereiche im Lager zusätzlich fotografieren, damit jedes wichtige Detail für die eigentlichen Aufnahmen festgehalten werden kann.“

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Fazit:

Videos sind nach wie vor ein beliebtes und vielfältig einsetzbares Marketinginstrument. Am Beispiel von prismat wird deutlich, dass Bewegtbilder aber auch für Zwecke eingesetzt werden, die über das typische Video Marketing hinausgehen. Talentierte Mitarbeiter finden und gute Mitarbeiter binden – auch hierfür können Videos gewinnbringend eingesetzt werden.

Wer sich für Videos entscheidet, dem sollte allerdings bewusst sein, dass eine Videoproduktion nicht nur Zeit und Geld kostet, sondern ebenfalls einiges an Planungs- und Abstimmungsaufwand erfordert.