Eine Weltkugel in der mehrere rote Stecknadeln stecken

Bild: beermedia.de – Fotolia.com

Im Geomarketing verbindet sich das altbekannte Marketing mit Orten und Räumen, also der Region.

Für welche Unternehmen ist der regionale Bezug aber überhaupt sinnvoll? Und warum lohnt es sich Produkte, Preise oder gar den Vertrieb regional auszurichten?

Hier erfahren Sie mehr darüber, ob Geomarketing für Ihr Unternehmen geeignet ist.

Geomarketing zweifach definiert

Eine wesentliche Voraussetzung für ein funktionierendes Geomarketing ist die Tatsache, dass sich Märkte regional generell gut unterteilen lassen.

Für den Unternehmer ergeben sich daraus zwei verschiedene Herangehensweisen, die aber beide zum gleichen Ziel führen: regional mehr Absatz zu erwirtschaften.

1) Eigene Marktaktivitäten optimieren

Geographische Informationssysteme werden eingesetzt, um exakt zugeschnitten auf den jeweiligen regionalen Markt handeln zu können.

Dabei stehen die unternehmensinternen Daten im Vordergrund. Sie werden nach bestimmten Analyseverfahren ausgewertet und man erfährt, ob das eigene Unternehmen in der jeweiligen Region zielgruppen- und gewinnorientiert agiert. Darauf beruhend ist es möglich, weiterführende Entscheidungen zu treffen.

Diese Vorgehensweise bezieht sich folglich intern auf das Unternehmen selbst.

2) Analyse von Zielgruppe und potenziellen Märkten

Bei der zweiten Möglichkeit geht man nicht so sehr vom Unternehmen und seinen Entscheidungen aus, sondern begibt sich auf die Suche nach potenziellen Märkten und wirft einen genauen Blick auf die Zielgruppe.

Räumliche Strukturen werden also analysiert, um neue Märkte zu erschließen oder auch bestimmte Regionen auszuschließen.

Man sieht die Zielgruppe hier als Menschen, die sich im Raum bewegen und untersucht, wie sie das genau tun. In der Folge lassen sich genaue Handlungsanweisungen ableiten – beispielsweise für den Vertrieb: Kaufen Kunden regional nur in kleineren Geschäften ein und nicht im Internet, weiß man, wo man sein Produkt platzieren sollte.

Brauche ich Geomarketing?

Es ist ganz gleich, ob Sie als großes Unternehmen oder als KMU agieren.

Die Informationen aus dem Geomarketing sind immer hilfreich und sinnvoll. In sehr kleinen Firmen herrscht oft der Irrglaube, den eigenen Kundenstamm und die Region sehr gut zu kennen, da die Wege zwischen Produktion und Vertrieb nicht so groß sind. „Man weiß ja, wer die Produkte kauft.“

Allerdings verändert sich die Gesellschaft meist schneller als gedacht und die nötigen Informationen zur firmeninternen strategischen Planung fehlen. Geomarketing ist deshalb nicht nur für Konzerne zu empfehlen, denen der direkte Kontakt zum Kunden fehlt, sondern auch für KMUs.

Zahlen lügen schließlich nicht und die jeweilige Software zeigt statistisch genau, wie sich die Region bzw. die Gesellschaft in der Region verändert, Stichwort: Big Data.

Wie werden die einzelnen Geo-Informationen ermittelt?

Um zu verstehen, wie Geomarketing funktioniert, muss man wissen, woher die Daten aus der Analyse stammen und das ist gar kein großes Hexenwerk.

Die Software orientiert sich dabei vor allem an vorhandenen statistischen Daten über die jeweilige Region und ihre Bevölkerung. Standards wie Bevölkerungsdichte, Alter, Arbeitslosenzahlen, Kaufkraft und Pendlerrate werden abgefragt und mit den unternehmensinternen Daten abgeglichen.

Geomarketing und die Software in der Praxis

Die konkreten Einsatzmöglichkeiten einer Geomarketing Software sind dabei vielfältig. Sie reichen von der Standortplanung bis hin zur optimalen Zielgruppenansprache. Die verschiedenen Softwares arbeiten dabei – wenig erstaunlich – mit Karten.

RegioGraph, die Software der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), zeigt beispielsweise auf digitalen Landkarten, wo regionales Marktpotential verborgen liegt.

Dadurch beantwortet sich die Frage, wo man seinen Außendienst einsetzen sollte fast von selbst. Und vielversprechende Standorte für die neue Filiale zu finden, ist hiermit auch kein Problem mehr.

Lücken im eigenen Filialnetz werden schnell ausgekundschaftet.

Eine weitere Geomarketing Software ist der COSMOS GeoManager von Axicom.

Damit die Software aktuell gehalten werden kann, steht das Unternehmen laut eigener Angaben unter anderem in Kontakt mit 900 Städten Deutschlands, dem Statistischen Bundesamt und dem Kraftfahrbundesamt. So wird sichergestellt, dass die Analyse stets genaue Marktdaten liefert – bis auf den Straßenzug genau!

Die Zielgruppe im Blick

Neben den allgemeinen Marktdaten für die jeweilige Region, schafft es die Software zielgruppengenau zu arbeiten.

Wandern Kunden ab? Die Prognosewerte dafür können ermittelt und entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen werden. Interessante Werte liefern natürlich die gesammelten Adressdaten der Kunden.

Spielt man sie in die Software ein, sieht man schnell, wo die eigenen Kunden genau sitzen. Und welche Kundensegmente sind aufgrund ihres Standorts erfolgversprechend?

Diese Kennzahlen sind für das Marketing und den Vertrieb Gold wert. Es gibt für ein Unternehmen fast keine Gründe, um sich gegen das Geomarketing zu entscheiden. In übersichtlichen Kartendarstellungen wird effizient gezeigt, wo Marktpotentiale verborgen liegen.

Jetzt müssen Sie nur noch der erfinderische Unternehmer sein, der weiß, wie er sie gewinnt!