Figur schmeißt Brief in einen Mülleimer

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Trotz Internet und Online-Marketing ist der Werbebrief nach wie vor ein beliebtes Werbemedium. Statistisch erhält jeder Bundesbürger 153 Werbebriefe pro Jahr. Das sind bei einer 4-köpfigen Familie etwa 3 bis 4 Werbebriefe pro Tag.

Schlechte Werbebriefe kommen ins Altpapier, während gut gemachte es in die Köpfe der Adressaten schaffen und die gewünschte Reaktion erreichen. Ein ungewöhnlich oder auffällig gestalteter Werbebrief fällt schon beim Herausnehmen aus dem Briefkasten auf und macht neugierig auf mehr. Schade nur, wenn der erwartungsfrohe Leser dann nach dem Öffnen des Briefes von einem langweiligen Text “empfangen” wird.

Vermeiden Sie künftig die 5 größten – und auch teuersten – Fehler in Werbebriefen und Werbe-E-Mails.

Fehler 1: Eine langweilige, ausdruckslose Betreffzeile!

„Jetzt wechseln“, „Neue Tarife“, „Einladung“, „Ihr Angebot!“, „Unser Angebot für Sie!“ sind ziemlich langweilige und wenig ansprechende Betreffzeilen. Und es sind Betreffzeilen, die austauschbar sind und die der Leser auch aus anderen Briefen aus anderen Branchen kennt. Mit solchen Betreffzeilen machen Sie keinen Leser neugierig auf den Rest des Werbebriefs. Und dies führt meist dazu, dass der Leser den Brief an dieser Stelle schon zur Seite legt und Ihre eigentliche Botschaft gar nicht ankommt.

Tipp: Formulieren Sie anders als die anderen, fallen Sie auf, machen Sie den Leser neugierig und ziehen Sie ihn förmlich in den Brief hinein.

Fehler 2: Das Unternehmen und seine Produkte stehen im Mittelpunkt

Die meisten erfolglosen Werbebriefe beginnen damit, dass man schreibt, wie toll das Unternehmen ist oder welch’ tolle Produkte oder Dienstleistungen das Unternehmen hat. Auch wenn Sie dies nicht gerne hören: Das interessiert den Leser nicht! Und schon gar nicht ganz am Anfang des Briefs. Ihrem Leser ist es egal, ob Sie „ein traditionsreiches Familienunternehmen“ sind oder ganz neu am Markt! Und dass Sie „ein leistungsstarkes Mitarbeiterteam“ haben, brauchen Sie dem Leser auch nicht zu schreiben – davon geht er aus und setzt es voraus.

Mit Formulierungen wie „wir bieten …“, „wir können …“, „wir machen…“, „wir sind …“, „wir möchten“ im weiteren Verlauf des Briefs stellt sich das Unternehmen selbst weiterhin in den Mittelpunkt. Wie klug ist es, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, wenn Sie von jemand anderem etwas möchten? Viele Werbebriefe sind eher ein Lobgesang auf die eigenen Produkte, statt die Interessen des Lesers anzusprechen und so seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Tipp: Stellen Sie den Leser in den Mittelpunkt Ihres Werbebriefes. Um den Leser direkt am Anfang des Briefes zu gewinnen, ist es unbedingt notwendig, schon im ersten Absatz auf seine Interessen einzugehen. Fühlt er sich angesprochen, wird er weiterlesen.

Fehler 3: Es fehlt der Nutzen für den Kunden!

Dem Leser zu sagen, wie gut, toll und einzigartig Ihr Angebot ist, komplettiert einen langweiligen, wenig ansprechenden und schon gar nicht kundenorientierten Werbebrief. „Unser Angebot: garantiert gut & günstig“, „Kompetenz mit hohem Kundenservice“ „Toll. Und was habe ich davon?“ fragen Sie sich vielleicht gerade völlig zu Recht. Und der Leser Ihres Werbebriefes fragt sich dies ebenfalls. Ihren Leser interessiert, wo der Nutzen Ihres Angebotes für ihn ist. Was hat er davon, wenn er Ihr Angebot nutzt? Wo liegen seine Vorteile? Wenn Sie dem Leser diese Fragen nicht beantworten, dann haben Sie spätestens hier verloren.

Tipp: Sagen Sie dem Leser ganz konkret, was er davon hat, wenn er Ihr Angebot nutzt und wo seine Vorteile liegen.

Fehler 4: Es fehlt die Aufforderung zur Reaktion!

Selbst bei gut formulierten Werbebriefen fehlt oft die Handlungsaufforderung am Ende des Briefes. Es klingt banal: Wenn Sie dem Leser nicht sagen, was er tun soll, laufen Sie Gefahr, dass er genau dies tut, nämlich nichts. Auch wenn Sie nun vielleicht sagen, „Der Leser sollte doch wohl wissen, was zu tun ist.“ Ja, sollte er. Aber was sollte er denn tun? Soll er Sie anrufen, auf einen Link klicken oder Ihnen eine E-Mail schreiben?

Tipp: Sagen Sie Ihrem Leser ganz konkret, was er tun soll und machen Sie es dem Leser einfach, indem Sie beispielsweise eine Telefonnummer, einen Link oder eine E-Mail-Adresse angeben.

Fehler 5: Es fehlt das PS!

Die PS-Zeile hat ihre eigentliche Funktion verloren, weshalb sie heute von vielen nicht mehr verwendet wird. Ins Postskriptum, lateinisch für “nach dem Geschriebenen”, hat man früher Inhalte hineingeschrieben, die man im eigentlichen Brief vergessen hatte. Im Zeitalter des PC ist diese Zeile überflüssig und damit aus der Mode gekommen. Wissenschaftliche Tests mit Augen-Scannern haben allerdings gezeigt, dass der Leser die PS-Zeile ganz bewusst wahrnimmt – wenn sie vorhanden ist.

Tipp: Die PS-Zeile ist ein absolutes Muss in jedem Werbebrief im weitesten Sinne. Dazu gehören neben dem klassischen Werbebrief auch Angebote, Terminbestätigungen und Rechnungen.